Elternkraft - für ein Leben nach dem Verlust

Bild: A. Behrmann

Hintergrund und Motivation

Der Verlust eines Kindes zählt zu den tiefgreifendsten seelischen Erschütterungen, die ein Mensch erfahren kann. Dieser Verlust kann auf verschiedene Weise erlebt werden – durch den Tod eines Kindes oder durch den Kontaktabbruch seitens eines lebenden Kindes. Beide Formen haben eines gemeinsam: das Gefühl, als Mutter oder Vater nicht mehr präsent im Leben des eigenen Kindes zu sein.

Während der Tod gesellschaftlich zumindest formal als „Traueranlass“ anerkannt ist, erleben Eltern nach einem Kontaktabbruch oft zusätzlich Scham, Schuldzu-weisungen und Isolation, da diese Form des Verlusts kaum verstanden wird. Der emotionale Schmerz ist jedoch ebenso tief und dauerhaft – auch hier entsteht eine Leerstelle im Leben, die nach Ausdruck, Unterstützung und Verarbeitung verlangt.

Die Selbsthilfegruppe „Elternkraft – Für ein Leben nach dem Verlust“ möchte für    beide Eltern-Gruppen ein sicherer Ort sein: für jene, die ihr Kind durch den Tod   verloren haben, ebenso wie für jene, deren Kinder den Kontakt abgebrochen haben – und bei denen oft Hoffnung, Trauer, Wut und Ohnmacht nebeneinanderstehen.

Zielsetzung

Die Gruppe möchte Eltern stärken, die einen tiefgreifenden Bruch in der Beziehung zu ihrem Kind erleben – sei es durch Tod oder durch bewussten Rückzug. Ziel ist es, emotionale Entlastung, Verständnis und neue Perspektiven im Umgang mit dem Verlust zu ermöglichen.

Die Gruppe will:

  • Raum für Schmerz, Trauer und Sprachlosigkeit schaffen,
  • Einsamkeit durch Austausch und Verbindung lindern,
  • Eltern in ihrer Würde und Rolle stärken – auch ohne gelebte Beziehung zum Kind,
  • langfristig Kraftquellen und Strategien entwickeln, um mit dem Verlust zu leben.

Zielgruppe

Die Gruppe richtet sich an:

  • Mütter und Väter, die ein Kind durch Tod verloren haben,
  • Eltern, deren (meist erwachsene) Kinder den Kontakt abgebrochen haben,
  • Betroffene, unabhängig von Zeitpunkt, Ursache oder familiärer Situation,
  • Menschen aus allen Altersgruppen, Religionen und sozialen Hintergründen.

Wichtig ist die Offenheit, auch andere Formen von Verlust anzuerkennen, ohne zu werten.

Gruppentreffen: Ablauf und Inhalte

Die Treffen finden regelmäßig (alle 14 Tage) statt und bieten einen geschützten    Rahmen für offenen Austausch. Die Gruppe wird von zwei Personen moderiert, die Erfahrung in Selbsthilfe- oder Trauerarbeit hat.

Möglicher Ablauf eines Treffens:

  1. Ankommen & kurze Befindlichkeitsrunde
  2. Thematischer Impuls oder freier Austausch
  3. Abschluss mit Ausblick

Mögliche Themen:

  • Wenn Kinder gehen – Umgang mit Kontaktabbruch
  • Wie lebe ich mit der Trauer?
  • Schuld, Scham und Selbstvorwürfe
  • Umgang mit der Außenwelt („Warum meldet sich dein Kind nicht?“)
  • Gedenken und Erinnern trotz Distanz
  • Hoffnung und Grenzen im Loslassen
  • „Eltern bleiben – auch ohne Beziehung?“

Durch behutsame Gesprächsführung werden beide Erfahrungsgruppen respektvoll integriert. Getrennte Gesprächsgruppen sind bei Bedarf möglich.

Rahmenbedingungen

  • Ort: Neutrale, ruhige Räume (z. B. Selbsthilfekontaktstelle, Familienzentrum)
  • Frequenz: Alle 14 Tage, 2 Stunden pro Treffen (plus 1 Stunde für Vor- und Nachbereitung)
  • Gruppengröße: 6–12 Personen
  • Leitung: Moderation durch Sozialarbeiterin (ehrenamtlich) und Genesungsbegleiterin (Betroffene mit Erfahrung)

Kooperation und Netzwerk

Die Gruppe sucht Kooperation mit:

  • Selbsthilfekontaktstellen
  • Familien- und Elternberatungsstellen
  • Trauerbegleitung, Hospizdiensten
  • Psychosozialen Diensten
  • Organisationen für „entfremdete Eltern“
  • Seelsorgeeinrichtungen und Kirchen

Ziel ist es, betroffene Eltern gezielt zu erreichen und eine klaffende Versorgungs-   lücke zu schließen.

Öffentlichkeitsarbeit

Um Betroffene zu erreichen, wird folgende Öffentlichkeitsarbeit geplant:

  • Gestaltung sensibler Flyer und Infomaterialien
  • Präsenz in Selbsthilfeportalen und auf Webseiten
  • Zusammenarbeit mit Beratungsstellen, Kliniken, Hebammen, etc.
  • Diskrete Informationsweitergabe über Fachkräfte

Die Kommunikation erfolgt respektvoll, professionell und empathisch, um Vertrauen zu schaffen.

Finanzierungsbedarf

Für Aufbau und Betrieb der Gruppe werden Mittel benötigt für:

  • Raummiete (sofern keine kostenlosen Räume verfügbar sind)
  • Öffentlichkeitsarbeit (Flyer, Poster, Webtext)
  • Materialien (Literatur, Kerzen, Getränke, Schreibmaterial)

Geschätzte Kosten pro Jahr:

  • Raummiete: 300 – 600 €
  • Öffentlichkeitsarbeit und Materialien: 300–600 €
  • Gesamtkosten: 600-1.200 € jährlich

    Geschätzte Kosten pro Jahr:

    • Raummiete: 300 – 600 €
    • Öffentlichkeitsarbeit und Materialien: 300–600 €
    • Gesamtkosten: 600-1.200 € jährlich

Kontakt und Ansprechpartner der Selbsthilfegruppe „Elternkraft – Ein Leben mit dem Verlust“ sind:       

Frau A. Behrmann und Frau S. Eghan

Mailadresse: Elternkraft@freenet.de

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